No. 486,909. Patented Nov. 29, 1892.
A L M O N    B R O W N     S T R O W G E R.
AUTOMATIC   TELEPHONE   OR   OTHER
(No Model.) 3 Sheets - Sheet 1.
   

 

 - Patent Nr. US 486.909 bzw. CH 6146

 

PATENTBÜRO    DER    VEREINIGTEN    STAATEN

ALMON   B.  STROWGER,  AUS  KANSAS  CITY,  MISSOURI

AUTOMATISCHES   FERNSPRECHAMT

SPEZIFIKATION   und wissenschaftlicher  Teil  zum  Patent  No.  486,909,  datiert auf den 29.  November  1892

Gesuch  eingereicht  am  24. Dezember 1891  unter  der  Seriennummer  422,162.  (Ohne  Model.)

Auszug:

Für alle, die es interessiert:
Es soll bekannt werden, dass ich, Almon B. Strowger, Bürger der Vereinigten Staaten, wohnhaft in Chicago in der Grafschaft Cook im Staat Illinois, ein neues und verbessertes automatisches Fernsprechsystem mit folgenden Spezifikationen erfunden habe.
Meine Erfindung betrifft Mittel zur automatischen Zusammenschaltung von Telefonen, Fernschreiber, oder anderer elektrischer Geräte durch elektrische Verbindungen mit anderen elektrischen Geräten eines bestimmten Systems, wie nachfolgend erläutert werden wird.
Die besondere Aufgabe ist es, Mittel bereit zu stellen, mittels derer ein Mensch an einer Station mit einer anderen Station innerhalb des Systems mit Hilfe von elektrischen Verbindungen ohne die Hilfe eines Operators in der Fernsprechzentrale in Verbindung treten kann, und eine weitere Aufgabe ist es, zuverlässig arbeitende Mittel für diesen Zweck zum allgemeinen Gebrauch zur Verfügung zu stellen. In meinem Antrag werde ich mich auf telefonische Zwecke beschränken. Die Einrichtung kann aber ohne weiteres durch Ändern der Anschlüsse für Telegrafen und ähnliche Instrumente verwendet werden. Zum Zwecke der besseren Illustration werde ich für das Telefon beim Teil-nehmer das Wort „Sub-Station“ und für die Vermittlungseinrichtung das Wort „Zentrale“ verwenden. Von der Teilnehmerstation führen zwei Drähte zu dem Mechanis-mus in der Zentrale, von denen eine Leitung für die Sprechverbindung, die zweite zur Steuerung des Mechanismus verwendet wird. Diese Steuerung erfolgt über Tasten neben dem Telefon.
Mein neues System der automatischen Vermittlung ist in den beigefügten Zeichnungen dargestellt. Figur 1 zeigt die Vorderansicht mit dem arbeitenden Mechanismus und einen Teil der Oberseite des Segmentfeldes im Vertikalschnitt. Figur 2 zeigt rechtwinklig zu Figur 1 eine Seitenansicht, den Mechanismus, der direkt mit der Hauptspindel verbunden ist. Figur 3 zeigt die Hauptspindel in drei Ansichten, Figur 4 eine Seitenansicht derselben, Figur 5 die Draufsicht. Figur 6 zeigt die Funktionsweise einer Schubstange der Hauptspindel. In Figur 7 ist die eigentliche Schaltkulisse in Verbindung mit anderen Teilen zu sehen. Figur 8 gibt die Einstellmöglichkeit des Seg-mentfeldes wieder. Figur 9 zeigt einen Schnitt 9 - 9 von Figur 1, den vollständigen Mechanismus zum Drehen der Hauptspindel in eine Richtung; Figur 10 zeigt eine Teilansicht des zentralen Teils aus Figur 9 mit der Sperrklinke zum Stoppen der Bewegung und die Funktionsweise der Ratschen-Räder, ebenso die Figur 11. Figur 12 zeigt in zwei Ansichten die Springbögen der Hauptspindel und deren Arme. Figur 13 die Seitenansicht und Figur 14 den Ellenbogenhebel. Figur 15 gibt einen Querschnitt des hohlen Teils der Hauptspindel wieder, Figur 16 die Höhe und den vertikalen Teil des Schrittlagers am unteren Ende der Hauptspindel, Figur 17 die seitlich obere Ansicht und den einstellbaren Teil der Hauptspindel. In Figur 18 ist die Seiten- und Draufsicht des Ankers kombiniert mit der Klinke und in Figur 19 die seitliche Drauf-sicht auf den gegabelten Hebel und den Anker für die Übertragung der Längsbewe-gung auf die Hauptspindel wiedergegeben. Figur 20 zeigt die Vorderansicht des Linien-Schalters des Strowgerwählers, dessen mechanisches Wirken bereits im Patent der Vereinigten Staaten unter der lfd. Nummer 416.023 vom 24. Dezember 1891 erteilt wurde. In den Figuren 21, 22 und 23 wird die technische Beschaltung wiedergegeben. Eine vollständige Verbindung zwischen zwei Teilnehmerstationen über ein automa-tisches Fernsprechamt wird in den 24 bis 30 gezeigt.
Ähnliche Zahlen und Buchstaben beziehen sich jeweils nur auf die betreffenden Zeichnungen.
1   ist die Basis, auf der die meisten der operativen Teile, aus denen die zentralen Komponenten montiert sind.

2   ist die Oberseite der Basis, die eine Position im rechten Winkel auf 1. Abb. 2, 9, 10 und 11 zeigen den Teil 2 von oben ausgehend von dem nach unten hängenden Teil der Vorderkante des oberen, eine Ecke ist in dieser Abb. ausgelassen, um den operativen Mechanismus des oberen Teils des Sockels zu zeigen.

Einer der wichtigsten Teile der zentralen Vermittlungsstelle ist das Segmentfeld (3). Es besteht aus einem ringförmigen Stück Isoliermaterial, mit einem Hals 4, aufgesetzt auf das Gehäuseoberteil 2. Das Segmentfeld ist verstellbar auf 2 befestigt. Ringförmig sind die Kontakte und Drähte (5) angeordnet. Die Kontakte ragen durch 3 hindurch, wie gezeigt, sie sind mit den Teilnehmerleitungen verbunden. Zentral in der Mitte der kreisförmigen Reihen befindet sich die Hauptspindel 6, deren unteres Ende über ein zentrales Kugellager verfügt und der durch eine vorspringende Nase 8 von der Basis 1 begrenzt wird. Das obere Ende der Spindel 6 trifft auf das untere Ende einer Schraube 9, die in zentraler Position von der Querstrebe 10 gehalten wird. Die Hauptspindel 6 ist so in der Lage kleine Schwenkbewegungen auszuführen. Analog dreht sich auch der Arm 11- 12 mit dem Kontakt 14 - 15. Der Kontakt 14 - 15 ist so konstruiert, dass er über den Ellenbogenhebel 17 bewegt werden kann. Der andere Arm (20) des Ellenbogenhe-bels ist über einen beweglichen Hebel 18 mit der Schub-Stange 21verbunden, die Stange führt durch die Mitte der Hauptspindel nach unten und endigt in der Stange 21, an deren Ende wiederum ein kurzes Stück Zahnstange 22 befestigt ist. Diese Zahnstange 22 ist vertikal verschiebbar in einer seitlichen und hinteren Führung 23 und in ihrer Lage justierbar. Das Rad 53, das mit dem Rad 52 starr auf einer Welle angebracht ist, greift in die Zahlstange 22 ein. Die Steuerung des Rades 52 erfolgt über den Elektromagneten 62, den Anker 64, über die Klinke 66 und die Sperrklinke 58, die vom Rad 52 weggezogen wird, sobald der Elektromagnet 55 erregt wird (Auslösung).

Der Aufbau ist im Schnitt gezeigt - 15 und 16. Das Zentrum des Schritt ist bei 26 perfo-riert, um den Durchgang von Schubstange 21 nach unten aus Spindel 6 zu ermög-lichen. Um 6 ' sind Kugeln unter dem unteren Ende der Spindel 6 angebracht, um die Reibung zu vermindern. Die Vorsprünge 27 am Ende der Stufe 7 sind lose, um die Rotation mit Spindel 6 zu verhindern, sie ermöglichen die vertikale Bewegung der über eine kurze Distanz.

Unter der 32 in den Abb. 1, 2, 9, 10, und 11 ist eine Ratschen-Rad mit über hundert Zähnen zu sehen, und unter 33 ein Hebel, über den es bei 33 "gedreht wird. Der Hebel mit einer Klinke 34 am äußeren Ende seines langen Arms greift in die Zähne des Rades 32 ein.
Ein Elektromagnet 35 ist auf der Grundplatte 1 befestigt, er arbeitet in Verbindung mit dem Anker 36. Der Hebel 33, Abb. 9, hat eine Kopf-Schraube 37, die seine Bewegung begrenzt.

38 ist eine Ratschen-Rad mit zehn Zähnen. Es greift auf das Sperrad 32 ein. Der Hebel bei 40 ist schwenkbar, er trägt die Klinke 43 am Ende. Und es gibt einen Elektromagne-ten 41, mit einem Anker 42und dem darauf befestigten Hebel 39.

Abb. 1 und 9 zeigen einen Magneten 46, der zu einer Basis 47 befestigt ist, die Basis mit einem Arm 48, an dessen oberen Ende ist schwenkbar die Klinke 49 und dem Anker 49 ', Abb. Gesichert. Die Basis 47, zusammen mit allen Anbauteilen, ist verstell-bar, damit der Kontakt am Ende der Klinke 49 bewegt werden kann, um das Sperrad 32 und alle befestigten Teile in die exakte notwendige Position bringen zu können, dazu sind die Schrauben 50 und 51 vorgesehen.
In den Figuren 1 und 2 ist das Ratschen-Rad 52 drehbar auf einem feststehenden Stift 53 zu sehen ist, der Stift ist mit einem Ende fest in dem Ende der Lasche 53 ' der Basis 1, Abb. 2 gesichert. Fest an der Vorderseite des Ratschen-Rad 52 und ebenso damit gesichert ist ein kleines Ritzel 54, das in die Zähne der Zahnstange 22 eingreift. Ein Elektromagnet 55 ist an einer Konsole 56 des Sockels 1 befestigt. Der Anker 57 des Magneten 55 bildet ein Stück mit der Sperrklinke 58 und ist bei 59 mit einer vorspringenden Nase 60 an der Grundplatte 1 schwenkbar gelagert. Pawl 58 ist in Kontakt mit Ratsche-Rad 52 durch die Feder 61 gehalten, und die Klinke ist aus dem Kontakt mit der Ratsche-Rad durch die Anziehung des Magneten 55 für Anker 57 freigegeben.
Ratschen-Rad 52 dreht sich durch die Einwirkung des Magneten 62 den Anker 63 und damit zieht der Hebels 64 an. Der Hebel 65 wird gedreht. Am Ende von 64 ist eine Sperrklinke 66 , die in das Ratschen-Rad 52 eingreift.

71, in den Figuren 1, 2, 4 und 5 ist eine Sicherung, die fest mit der Hauptspindel 6 verbunden ist. Am Ende von 71 ist eine Kette 72 befestigt, wobei das andere Ende der Kette zu einer Feder 73 führt.

77, 78, 79 und 80 sind die Anschlusspunkte, um die Drähte zur Steuerung mit den Magnetspulen zu verbinden, und zwar wie folgt: Draht B verbindet den Anschlusspunkt 77 mit den Elektromagneten 46 und 55, die zeitgleich von elektrischem Strom durchflossen werden, Magnete 55 über Draht B, Anschlusspunkt 74, von dort über Kabel F durch den Elektromagneten 31, von dort durch den Draht F Anschlusspunkt 75, die mit Erde verbunden ist. Draht C führt jetzt vom Anschlusspunkt 78 zu Elektromagnet 35, von dort über Kabel C zum Anschlusspunkt 74, von dort über Kabel F durch den Magneten 31, von dort über Kabel F nach Erde 75. Draht D leitet den Strom vom Anschlusspunkt 79 zu Elektromagnet 41, von dort über Kabel D, Anschlusspunkt 74, von dort über Kabel F durch den Elektromagnet 31 nach Erde 75. Draht E leitet Strom vom Anschlusspunkt 80 zu Elektromagnet 62, von dort über Kabel E, Anschlusspunkt 74, von dort über Kabel F durch den Magnet 31.
Durch diese Anordnung der Steuerströme durch die Magnete 35, 41, 46, 55 und 62 treten alle mit Anschlusspunkt 74 in Verbindung, von dort über Kabel F durch Magneten 31, dieser Magnet wird also immer und von jedem elektrischen Strom erregt, der durch irgend einen anderen Magnete in Abb. 1 fließt, für die nachfolgend beschrieben Zwecke.

Der Aufbau des Segmentfeldes ist aus den Figuren 1, 2, 7 und 8 ersichtlich. In diesem Fall ist es zum Erreichen von 1000 Teilnehmern mit zehn konzentrischen Reihen von Löchern, durch die die Drähte 5 (gestrichelte Linien in Abb. 7 perforiert), jede Zeile zu hundert Drähten (Kontakten), so dass insgesamt ein tausend für das gesamte Segmentfeld vorhanden sind, und überall steht ein Draht ein wenig über den Rand heraus als Kontakt, die anderen Enden der Drähte sind mit den Teilnehmerleitungen verbunden. Das erste Hundert liegt innen, der nächste Kranz ist das zweite Hundert usw. Es können aber ohne weiteres noch mehr Anschlüsse in der Praxis pro Reihe hinzugefügt werden, um den gegebenen Anforderungen gerecht werden zu können.
Wenn die Spindel 6 sich in der Lage, wie in Abb. 1 gezeigt, befindet, also der Stift 32 'in Kontakt mit dem verstellbaren Anschlag-Arm 44 steht, wird der Kontakt 15 des Kopfes 14 auf der Metallplatte 81 hergestellt, der mit der Oberseite bündig mit der Oberseite des Segmentfeldes 3, Abb. 7, steht. In dieser Position hat 14 keine elektrische Verbindung mit den Drähten 5. Zur Vereinfachung der Beschreibung verwende ich für den Begriff Platte 81 den Begriff „Null-Platte“, da sie den Ausgangspunkt Erde, von dem alle nummerierten Drähte beim Einschalten des Gerätes zu finden sind. Spindel 6, mit seinen verschiedenen Anbauteilen, befindet sich zu Beginn in der Nullstellung. Stift 32 'angelegt gegen den Haltearm 44 und durch die Spannung der Feder 73 und deren Kette 72 in 71 gesichert an seinem größten Durchmesser.
Wenn ein elektrischer Strom durch Magneten 35 durch Draht C, Binder 78, Klinke 34 fließt, greift Sperrad 32 ein, die Spindel 6 und derArm 12 werden gedreht, Abb. 7, so dass Punkt 15 über den Kopf 14 mit dem ersten Draht 5 in der ersten Reihe neben der Mitte des Segmentfeldes in Verbindung tritt.
Um den Betrieb erleichtern, haben wir eine Ratsche-Rad 38 eingeführt, mit zehn Zähnen, die Rad ist auch fest gesichert an 6 Spindel und wird von einem Elektro-Magneten 41 betrieben , mit einem Anker 42, die an einem Hebel 39, der Hebel hat eine Klinke 43 bis die Zähne das Ratschen-Rad drehen. Nun ist es offensichtlich, dass,wenn ein Strom über den Draht D, den Magneten 41, die Spindel 6 führt, würde so weit gedreht werden, durch den Abwärtsschub der Klinke 43. Es erfolgen also maximal 10 Schritte. So dass sollte es notwendig sein, den Kontakt 15 in Verbindung zu setzen mit Draht 42 des Segmentfeldes 3, vier getrennte und unterschiedliche Strömungen des Stromes durch Magnet 35 wird gesendet, wenn Ratschen-Rad 32 durch den Abstand zweier Zähne, wenn der Kontakt-Nummer 15 wird nach dem Ende des Drahtes Nr. 42 um den Rest gedreht werden wird.
Ich habe jetzt die Möglichkeit, die Bewegung innerhalb der ersten Reihe des Segmentfeldes zu erklären.
Wenn ein elektrischer Strom durch Magnet 62, Anker 63, zusammen mit Hebel 64 und Klinke 66 ist geschickt wird, Klinke 66, durch die Abwärtsbewegung des Hebels 64 bewegt sich aus dem Kontakt mit Schraube 67 und die Hebel am Ende des Klinke greifen in die Zähne der Ratschen-Rad 52 ein und die weitere Abwärtsbewegung der Klinke dreht Rad 52 jeweils um einen Zahn weiter. Wenn in der Zwischenzeit Stop-Klinke 58 in einen Zahn des Rades 52 eingreift, so wird, wenn der Strom durch den Magnet 62 unterbrochen wird, die Feder 83 am langen Arm des Hebels 64 zusammen mit Sperrklinke 66 wie die Position in den Zeichnungen dargestellt, das Ratschen-Rad in der veränderten Lage durch Klinke 58 halten. Durch die Bewegungn von Rad 52 auf die Zahnstange 22 über das Ritzel 54, steigt die Zahnstange auf.
Es ist offensichtlich, dass jedes Mal, wenn ein Strom durch denMagneten 62 fließt, der Kopf 14 verschoben wird mit der Welle 6

Im Betrieb sind mehrere Teile hierin beschrieben, auch wenn die Welle 6 keine vertikalen Längsbewegung haben soll, die Nummer 15 am Kopf 14 würden erhebliche Reibung durch ihre Kontaktaufnahme mit der Oberseite des Segmentfeldes 3 haben, während der Arm 12 einige benannt Drahtenden 5, oder wenn die Klinken 49 und 58 freigegeben sind und Spindel 6 ist rückwärts dreht durch die Wirkung der Feder 73.
In den Figuren. 9 und 10 wird bemerkt, dass Klinken 34 und 43 immer aus dem Eingriff der Ratschen-Räder angehoben sind, wenn die Klinken nicht in Aktion sind.
Blatt 4 der Zeichnung zeigt die Kabelanschlüsse von zwei Teilnehmerstationen an eine zentrale Station, und die Anwendung des Strowger-Schalter. In Abb. 21, 22 und 23 istdie Teilnehmerf-Station Nr. 12 zu sehen. 28, 29 und 30 zeigen die Teilnehmer-Station Nr. 531, wobei die Anzahl der Knöpfe auf der Telefon-Box wie üblich. Abb. 24 und 25 die Verwendung der Station zeigt.

Es wird festgestellt, dass Abb. 20, Blatt 3, eine vergrößerte Ansicht der Figuren 25 und 27zeigt, Blatt 4, wobei dies die zentralen Stationen Teil der Strowger Station, die, kurz gesagt, bestehend aus einem Elektromagneten 85, verkörpert durch einen Hebel,und eine Klinke. Die Drähte sind mit „R.“, „Tel.“, „U.“, „T.“ und „Hu.“ bezeichnet.
Abb. 22 und 29 zeigen Tasten, die eine isolierte Basis 94 haben. Ein Metall-Feder 95 Kontakte 96 ist mit der Batterie 90 verbunden. Die Verbindung der Sub-Station 531, Blatt 4, mit der Zentrale ist ähnlich wie oben für Sub-Station 12 beschrieben.
Es wird darauf hingewiesen, dass ein elektrischer Strom von Telefon 12 durch Draht 99 bis Kontakt 98 übergeht, von dort durch Feder-Taste 95 bis 97, von dort über Kabel 100 bis Segmentfeld 3 Abb. 26, zu einem der Drähte 5, wo es als bekannt wird gesichert ist über Draht 12. Die gleiche Verbindungen von Telefon 531, Abb. 28 aus gemacht, bewirkt die Verbindung.

Die Zeichnungen auf Blatt 4 zeiget deutlich, dass da eine ununterbrochene Verbindung zwischen Nr. 531 und dem Segmentfeld 3, Abb. 24, ist, usw.

Nachfolgend eine detaillierte Beschreibung der Schaltung, entnommen aus dem Buch „Automatische Fernsprechsysteme“ von A. E. Smith & F. Aldendorff, 1910.

Einen allgemeinen Überblick über die Wirkungsweise des Schaltwerkes erhält man aus den Fig. 1 und 2, von welchen die erstere einen Querschnitt und die zweite eine Obenansicht darstellt. In Fig. 1 und 2 ist 3 eine runde Bank oder eine Hartgummischei-be, auf welcher die Leitungsklemmen bzw. Bankkontakte 5 untergebracht sind. Die vertikale Welle trägt den horizontal angeordneten Kontaktarm 12, auf welchem der Gleitkontakt 15 hin- und hergleiten kann. Mittels einer sinnreichen konstruierten mechanischen Vorrichtung ist der Magnet 62 imstand, diesen Gleitkontakt auf den Kontaktarm nach den verschiedenen Bankkontaktkreisen zu schieben, wodurch der Gleitkontakt auf ein beliebiges Hundert eingestellt werden kann.
Die Drehbewegungen werden mittels zweier Magnete 35 und 41 bewirkt wie bei dem früheren Schaltwerk. Der Magnet 41 dreht den Kontaktarm bei jedem Ankeranzug immer um zehn Kontakte weiter, während der Magnet 35 den Kontaktarm immer um einen Kontakt weiter bewegt. Es werden also die Hunderter durch den Magneten 62, die Zehner durch den Magneten 41, und die Einer durch den Magneten 35 gewählt. Die Auslösung wird durch die beiden Magnete 46 und 55 besorgt, welche die vorher erfolgten Dreh- und Radialbewegungen rückgängig machen. Die Methode der Auslö-sung ist im Prinzip die gleiche wie bei dem früheren Schaltwerk, d. h. die Sperrklinken, welche bei der Vorwärtsbewegung der betreffenden Zahnräder den Rückgang derselben verhindern, werden aus den Zähnen herausgezogen, so dass die vorgese-henen Federn 25 und 73 die beweglichen Teile in ihre Ruhestellung zurückschnellen können.
Um die Schwierigkeiten zu überwinden, welche sich als Folge der Reibungen zwischen dem Gleitkontakt und den Bankkontakten ergeben hatten, wurde eine eigen-artige mechanische Wirkungsweise angewendet, welche darin bestand, dass die den Kontaktarm tragende Schaltwelle bei jeder radialen oder Drehbewegung des Gleitkontaktes bzw. Kontaktarmes hoch und nieder sprang. Dieses Springen wurde dadurch bewirkt, dass man einen besonderen Magneten 31 am unteren Ende der Welle 6 so anordnete, dass er die Welle hochheben konnte. Die Wicklung dieses Magneten wurde mit den Arbeitsmagneten (35, 41, 62) in Reihe geschaltet, so dass, sobald irgend einer der letzten Magnete arbeitete, gleichzeitig ein Hüpfen der Welle durch den Sprungmagneten veranlasst wurde. In Fig. 23 sind die Stromkreise einer Teilnehmerleitung dargestellt. Der Sprechapparat ist in der Figur links ersichtlich und mit T A bezeichnet. Er kann irgend eine der gebräuchlichen Typen sein. 95 ist eine Taste, mittels welcher die Magnete zum Arbeiten gebracht werden. Ein Drehschalter D S war vorgesehen, welcher im Zusammenhang mit einem magnetisch angetriebenen Dreh-schalter D S M in der Zentrale arbeitete. Mittels dieser Schalter wurden die über die obere Leitung geschickten Stromimpulse in bestimmte verschiedene Magnete in der Zentrale hineingeleitet.
Der bei der Teilnehmerstation angebrachte Drehschalter hat fünf Kontakte, A, H, Z, E und Teil. Alle diese Kontakte sind mit einer Batterie 90 verbunden. Der Hebel 92 des Drehschalters war mit der unteren Leitung verbunden, welche im Amte durch den Magnet 85 zur Erde ging. Der Anker dieses Magneten war mit einer Klinkvorrichtung gekuppelt. welche das Zahnrad des Drehschalters D S M antrieb. Dieser Drehschalter konnte eine Verbindung zwischen der oberen Leitung und irgend einem der kreisför-mig angeordneten Drehschalterkontakte herstellen. Der oberste dieser Kontakte, A1, war über die beiden Auslösemagnete 46 und 55 und über den Sprungmagneten 31 mit Erde verbunden.
Der zweite Kontakt H1 des Schalters D S M war mit dem Magneten 62, welcher die radiale Bewegung des Gleitkontaktes besorgte, verbunden. Der dritte Kontakt Z1 war an den Magnet 41, welcher den Gleitkontakt immer um 10 Bankkontakte weiter drehte, geführt, während der vierte Kontakt E1 mit dem Magneten 35, welcher den Kontaktarm immer um einen Bankkontakt weiter bewegte, verbunden war. Der fünfte Kontakt „Teil” war an den Kontaktarm bzw. Gleitkontakt 15 geführt. Der Kontakt „Teil” mit seiner Weiterführung nach dem Kontaktarm war für den Sprechstrom be-stimmt und könnte verglichen werden mit einem Schnurstromkreis oder besser mit einem Verbindungsstöpsel in einem Handbetriebsamt. In der eben beschriebenen Weise diente der Schalter 86 als ein Verteiler für die Wählstromimpulse, indem er diese im richtigen Moment zu dem richtigen Magneten hinlenkte. Um die Wirkungsweise näher zu erklären wollen wir annehmen, dass Nummer 234 angerufen werden soll. Der Drehschalter 92 bei der Teilnehmerstation würde dann zunächst auf den mit H bezeichneten Kontakt einzustellen sein. Hierdurch würde ein Stromstoss über die untere Leitung geschickt werden, so dass der Schalter 86 um einen Zahn weiter bewegt und die obere Leitung in Verbindung mit dem „Hundertermagneten 62” gebracht wird. Darauf wird die Taste 95 zweimal niedergedrückt, wobei die Magnete 62 und 31 anziehen, so dass die Schaltwelle und der Gleitkontakt des Kontaktarmes 15 zwei Sprungbewegungen, nach oben und nach aussen, machen. Dann wird der Schalter 92 auf den mit Z bezeichneten Kontakt eingestellt, um die obere Leitung von dem Hundertermagneten abzutrennen und mit dem Zehnermagnet 41 in Verbindung zu bringen. Die Taste 95 wird jetzt dreimal niedergedrückt, um den Kontaktarm um dreimal zehn Bankkontakte herumzudrehen. In ähnlicher Weise werden dann die Einer
ausgewählt, und zuletzt die obere Leitung mit dem Kontaktarm 15 in Verbindung gebracht. Nun konnte die gewünschte Teilnehmerstation angerufen und mit ihr gesprochen werden.
Es waren zehn Kontakte auf dem Schalter D S M vorhanden, von denen die gegenüberliegenden miteinander verbunden waren, z. B. A1 A1. Der Schalter brauchte also bei jedem Anruf und der darauf folgenden Auslösung sich nur um einen Halbkreis zu bewegen.
Auf eine der mechanischen Vorrichtungen, welche in Fig. 13 dargestellt ist, soll besonders aufmerksam gemacht werden. In der oberen Hälfte der Figur ist die Anord-nung der Zehner- und Einermagnete (41, 35) zusammen mit dem Auslösungsmagneten 46 dargestellt. Unten links ist eine besondere Drehklinkenkonstruktion gezeigt. Diese war so gedacht, dass sie eine durch das Beharrungsvermögen über das Ziel hinaus erfolgende Bewegung der beweglichen Teile verhinderte. Da die Bewegungen eines Magneten sehr rasch erfolgen und die Welle daher plötzlich herumgeschleudert wird, besteht die Gefahr, dass sie durch das Beharrungsvermögen über das gewünschte Ziel hinausgeschleudert wird. Dies wurde durch eine Anschlagschraube 86 verhindert, welche die Klinke 34 fest gegen das Rad drückte solange, der Magnet angezogen war. Hierdurch wurde der Drehklinke eine Sperrwirkung zugeteilt, welche sehr wirksam war. Die Skizze unten rechts, zeigt die Stellung der Drehklinke, in welcher sie das Rad festhält, also die Sperrwirkung ausübt.
Eine andere praktische Vorrichtung bildet die Schraube 85, welche bei Ruhestellung der Drehklinke ihr Eingreifen in das Zahnrad 32 verhindert. Die Feder 33 hatte das Bestreben die Klinke gegen das Rad zu drücken, aber, sobald der Magnethebel sich zurückbewegte, schlug das obere Ende der Klinke gegen die Anschlagschraube 85, wodurch sie von dem Zahnrad abgehoben wurde. Der Vorteil dieser Einrichtung ist sehr einleuchtend, es wird dadurch die Anbringung eines besonderen Magneten für das Zurückziehen der Drehklinke überflüssig.

Die Hauptpunkte des Systems lassen sich jetzt wie folgt zusammenstellen:

1.   Anordnung der Bankkontakte auf einer flachen Scheibe oder Bank.
2.   Das Hochhüpfen der Schaltwelle zur Vermeidung der Reibung beim Hinweggleiten des Gleitkontaktes über die feststehenden Bank kontakte. Diese Reibung scheint die Hauptschwierigkeit gewesen zu sein, gegen die alle früheren Erfinder zu kämpfen hatten.
3.   Verminderung der Anzahl der Leitungen bis auf zwei Teilnehmer leitungen. Eine dieser Leitungen, die obere in der Fig. 12, war die Stromimpulsleitung und lässt sich annähernd vergleichen mit der Hebeleitung in den neueren Systemen. Die untere Leitung in derselben Figur war die Einstellleitung, mittels welcher die obere Leitung auf die Magnete geschaltet wurde, auf welche die betreffenden Stromimpulse wirken sollten. Die untere Leitung kann mit der Drehleitung in den modernen Systemen verglichen werden. Es darf jedoch nicht vergessen werden, dass die obere Leitung mitErde(statt Drehleitung) als Rückleitung für die Sprechüber tragung diente.
4.   Der besondere Drehschalter D S M im Amte zur Verteilung der über die obere Leitung geschickten Stromimpulse. Dieser Schalter kann in vielen Beziehungen der „Seitenschalter” oder Nebenschalter genannt werden, da er wie der Nebenschalter in modernen Schalt werken funktioniert. Der Magnet, welcher ihn betätigt, könnte unter Anlehnung an die modernen Systeme als Prüfmagnet genannt werden, obwohl er in diesem Falle vor Doppelverbindungen nicht schützt. An dem Nebenschalter wäre auszu setzen, dass, wenn er mit dem Drehschalter 92 bei der Teilnehmerstation nicht gleichläuft, das ganze Schaltwerk nicht richtig funktionieren würde. Wenn irgendwie die beiden Drehschalter auch nur um einen Kontakt außer Schritt geraten, dann würde der Teilnehmer in Verlegenheit kommen. Dem Teilnehmer standen keine Mittel zur Verfügung, um eine im Schaltwerk entstandene Falschstellung des Drehschalters berichtigen zu können.
5.   Es war kein Geheimsprechen gesichert. Jeder Teilnehmer konnte sich in Verbindung mit irgend einer der anderen Leitungen setzen, ganz gleich, ob diese schon besetzt war oder nicht.
6.   Die Arretiervorrichtung an den Zahnrädern. Diese praktische Vorrichtung wurde noch bis nach 1990 bei den besten Schaltwerken benutzt.
7.   Man war anscheinend immer noch bestrebt, eine Maximalverbindungsmöglichkeit vorzusehen, denn man versah jeden Teilnehmer mit einem Schaltwerk, welches es ermöglichte, dass alle Teilnehmer gleichzeitig sprechen konnten. Den Gedanken, dass es genügt, wenn ein gewisser Prozentsatz der Teilnehmer gleichzeitig sprechen kann, hatte man sich noch nicht zunutze gemacht.
Das Patent auf das soeben beschriebene System wurde am 29. September 1892 unter der Nummer 486 909 erteilt. Das Bestreben, die Anzahl der nach jedem Teilnehmer laufenden Leitungen zu reduzieren, führte die Strowgers dazu, polarisierte Magnete in ihrem flachen Scheibenschaltwerk zu benutzen. Gleichzeitig mit obigem Patent meldeten sie ein Patent auf ein Einzelleitungssystem an, welches später unter der Nummer 492 850 erteilt wurde. Ohne nochmals auf die Einzelheiten des bereits beschriebenen Schaltwerkes einzugehen, wird auf die Figur 21 bis 23 verwiesen, aus welcher die Art des Wählens über eine Leitung hervorgeht. Alle Magnete wurden polarisiert, so dass der Strom bei der mit dem + Zeichen bezeichneten Klemme einfließen musste, um einen Magneten zu betätigen. Ein in der entgegengesetzten Richtung fließender Strom würde keinen Einfluss auf die Magnete ausüben.

DieMagnete sind folgende:

  31 = Magnet des Nebenschalters,
35 = Auslösemagnet für die Drehbewegung,
36 = Auslösemagnet für die Radialbewegung,
39 = 100 er Magnet,
37 = 10 er Magnet,
38 = Einer - Magnet,
40 = Sprungmagnet.
     
Nur der Magnet 1 des Nebenschalters sprach auf Strom an, welcher von dem Teilnehmer aus über die Leitung kam. Alle übrigen Magnete erforderten einen Strom, welcher von der Erde aus nach dem Teilnehmer zufloss. Der bei der Teilnehmerstation befindliche Drehschalter hatte Kontakte, welche in zwei konzentrischen Kreisen angeordnet waren. Die als Kreis dargestellten Kontakte sind so niedrig, dass sie bei Drehung der Kontakthebel 51, 5, von diesen nur dann berührt werden, wenn diese heruntergedrückt sind.

Die anderen in Form von Kreissegmenten dargestellten Kontakte sind so hoch, dass die Kontakthebel 5 sie beim Herumdrehen stets berühren. Der Kontakthebel 51 ist mit Erde und der Hebel 5 mit der Leitung verbunden. Die Batterie steht mit beiden Kontakt-kreisen in Verbindung. Die runden Kontakte des äußeren Kreises sind alle mit dem negativen Pol der Batterie verbunden, während die äußeren länglichen Kontakte alle mit dem positiven Pol in Verbindung stehen.
Die Normalstellung der Hebel 5 des Drehschalters war zwischen dem mit A bezeichneten Kontakt und dem langen danebenliegenden Kontakt K.
Um beispielsweise Nummer 234 anzurufen, wurden die Hebel 5 auf H eingestellt und zweimal niedergedrückt, dann wurde der Hebel nach Z weiter bewegt und dreimal niedergedrückt, dann weiter nach Punkt E, wo viermal gedrückt wurde, und endlich nach Punkt „Tel”, wo einmal gedrückt wurde.
Um auszulösen wurde auf A eingestellt und einmal gedrückt.
Durch das Niederdrücken des Hebels 5 auf die kurzen Kontaktstifte wurden negative Stromimpulse über die Leitung geschickt.
Diese Stromimpulse betätigten den betreffenden Arbeitsmagnet, welcher durch den Nebenschalter mit der Leitung in Verbindung stand. Sie hatten jedoch keinen Einfluss auf den Magnet des Nebenschalters, da dieser nur auf positive Impulse ansprach. Beim Drehen des Hebels von einem runden Kontakt zu dem nächsten runden, streifen seine Kontakte über die dazwischenliegenden länglichen Kontakte, wodurch jedesmal ein positiver Stromimpuls über die Leitung geschickt wurde. Dieser Stromimpuls betätigte den Magnet des Nebenschalters und schaltete auf diese Weise die wählende Teilnehmerleitung jedesmal auf den nächsten Magnet.

Kommen wir wieder zurück auf Frank Lundquist. Beteiligte er sich bisher lediglich an der Montage der Wähler, so müssen wir ihn nun als Mitentwickler einer neuen, weiter entwickelten Konzeption neben Strowger, Keith und den Brüder Erickson betrachten. Damit wir uns über den personellen Zusammenhang und die damit verbundenen Mitteilungen an Informationen bezüglich der Entwicklung anderer Erfinder auf diesem Gebiet klar werden, müssen wir an dieser Stelle sehr weit ausholen, genauer gesagt zu den eigentlichen Anfängen der automatischen Vermittlungstechnik, die letztendlich auch zu den Anfängen in Deutschland geführt haben.

Auf den Seiten zuvor wurde Moise Freudenberg genannt. Nach seinem Prinzip wurden die ersten automatischen Fernsprechämter in der Größe bis zu 10.000 Teilnehmer aufgebaut. Das mangelnde Anerkennung, die ihm in seinem Heimatland Russland versagt blieb, und der ihm im westlichen Europa entgegengebrachte Widerstand führten letztlich dazu, dass seine Erfindung mehr und mehr in Vergessenheit geriet. Lediglich sein Landsmann, Edmund Preismann aus Odessa und unser bekannter „Frank Lundquist“ erinnerten sich an die große Erfindung und entwickelten Sie weiter.

Aber wir dürfen nicht vergessen, dass Frank A. Lundquist ein Einwanderer war, ebenso wie die Erickson-Brüder John und Charles. Alle drei waren gut bekannt miteinander und verlebten eine lange Zeit gemeinsam auf dem Gut Erickson.